Neues Land bedeutet neue Sprache. Oft ist es Englisch, doch in diesem Fall ist es Chinesisch. Mit Englisch kommst du in China durch den Alltag. Dort kann man sich verständigen in den Läden und Restaurants. Ebenso in der Schule und im Wohnpark.
Da wir das Abenteuer ganz wollen, wollen wir auch ein wenig in diese Sprache eintauchen. Ob uns das gelingen wird? Ich habe keine Ahnung. Was ich weiß ist, dass ich definitiv eine andere Einstellung zum Thema „Sprache lernen“ habe, wie noch in der Schule. Dort habe ich für den Lehrer gelernt und wußte nicht, ob ich die Sprache jemals sprechen werde. Zumal die Lehrer mir stets Unvermögen in Fremdsprachen bescheinigten. Irgendwann habe ich das dann auch geglaubt und bin irgendwie durch den Unterricht gekommen. Heute bin ich etwas betrübt deswegen, weil ich mir so die Möglichkeit genommen habe, neue Sprachen kennenzulernen.
Mein Englisch reicht, um nicht zu verhungern. Ein richtiges Gespräch kann ich gut hören, allerdings tue ich mich schwer beim Antworten. Diese Scham, dass es falsch sein könnte. Diese Unsicherheit, dass mir die Vokabel unbekannt ist. Kinder haben diese Hemmschwelle nicht. Wie wunderbar das ist, darf ich gerade an unserer Mia erleben. Sie lernt Englisch indem sie uns nach Wörtern fragt und dann einfach zusammen bastelt. Ob das nun gerade sinnvoll und Sinn gebend ist, spielt bei ihr eine Nebenrolle. Und so hüpft sie hier durch die Wohnung mit bunten englischen Wörtern auf den Lippen. Begeisternd darüber, was sie alles schon kann. Die Leichtigkeit ist an manchen Tagen so was von beneidenswert.
Doch nun ist alles anders. Ich bin nicht in der Schule und wir wollen mitnehmen was geht. Also gehört da logischerweise auch ein Sprachkurs dazu. Durch glückliche Umstände haben wir hier vor Ort eine Chinesischlehrerin. Sie wird uns in den nächsten Wochen begleiten und wir freuen uns darauf.
Der erste Termin war gestern und ich doch etwas aufgeregt. Mit meinem Büchlein für die Vokabeln, die da kommen werden, und meinem Mann, saß ich gespannt auf dem Sofa. Der Unterricht findet via Skype statt. Ein Hoch auf die Technik.
Unsere Lehrerin begrüßte uns und erklärte zu Beginn die Struktur der Sprache. Da ich Struktur liebe, empfinde ich das als sehr angenehm. Chinesisch besteht aus drei Komponenten:
- die Silben
- der Ton
- das Schriftzeichen
Wir haben uns darauf geeinigt, dass das Schriftzeichen lernen doch etwas mehr Zeit braucht und werden aus diesem Grund nur die Sprachschrift (Pinyin) lernen.
Die Silben bestehen aus zwei Teilen:
- der Anlaut (Konsonant)
- der Auslaut (Vokal)
Der Ton besteht aus vier Tönen. Ähnlich wie vier Fälle. Der Unterschied ist der, dass jede andere Betonung, ein anderes Wort bedeutet.
- gleichbleibender
- am Ende hochgehend
- erst runter, dann hochgehend
- streng nach unten gesprochen
Soweit so gut. Allerdings sind diese Töne ein Krux für sich. Dieses leichte singen hört sich bei mir wie ein schnaufendes Irgendwas an. Die Stimme am Ende hoch zu bekommen, ohne dabei an Schnappatmung zu leiden – ich übe. Die Stimme dagegen streng nach unten zu befördern – das kann. Schließlich habe ich Kinder ;)
Wir haben über einige Eigenarten von China gesprochen. Zum Beispiel, dass dort niemand einen grünen Hut trägt bzw. tragen sollte. Warum? Weil dass das Zeichen von Fremdgehen ist. Da weiß ich ja nun Bescheid.
Nächste Woche gehts weiter. Ich freu mich darauf und da es dann eine Abfragung der letzte Stunden geben wird, werde ich nun fleißig Töne üben gehen.
Suoyou de ài (Alles Liebe)
Dschänna
Bleib so motiviert! :-) Viel Erfolg und lass uns gerne „mitlernen“.
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