Aufregung pur

Ausweise
Erlebnisbericht von Dschänna

Ihr Lieben, noch zwei mal schlafen und wir fliegen nach Suzhou. Unsere Sachen sind gepackt, unsere Visums da und die Vorfreude wächst.

Beinah dachte ich noch, dass wird nix mit dem Besuch, weil die Visa einfach nicht ankamen. Ständig mussten wir Sachen nachreichen und dass, obwohl ich alles doppelt und dreifach ausgefüllt hatte. {Übrigens: Anträge ausfüllen finde ich sehr entspannend. Ich wäre eine gute und gewissenhafte Beamtin geworden. Eine Berufswahl, die ich also in Petto habe, falls ich mal Not habe, mit dem Geld verdienen}

Nach einer gefüllten Ewigkeit stand dann der Bote vor der Tür und übergab mir die Pässe. Ein Gefühl von Leichtigkeit machte sich sofort breit.

Dann hieß es nur noch: Koffer packen.

Wer mich kennt, der weiß, dass ich leidenschaftlicher Autofahrer bin. In dieses Gefährt kann ich nämlich alles mitnehmen, was mein Herz begehrt. Klar, ein wenig Rücksicht auf die Fülle des Kofferraum muss ich nehmen, aber im Grunde brauche ich nicht viel überlegen.

Nun fliege ich aber mit dem Flugzeug und zwei Kindern. Das bedeutet, dass ich sorgfältig überlegen und den Nutzen der mitzunehmenden Dingen abwägen muss. Minimalismus ist eine erstrebenswerte Art des Reisens und ich bewundere Menschen, die diese Technik beherrschen. Ich habe es beim Packen versucht, glaube allerdings, dass ich gescheitert bin.

Am Ende sind es jetzt zwei Koffer geworden. Für alle Mitreisenden, für 1 Woche bei 30 Grad. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass ich zu viel mitnehmen werden. Egal. Ich packe jetzt nichts mehr um.

Zumal Packen ja ein ständiger Entscheidungsprozesse ist. Ja oder nein und kein vielleicht. Ab einem bestimmten Punkt strengt mich dieses Spiel an. Entweder ich packe alles ein, was ich in die Hände bekomme oder ich schließe den Koffer. Beide Varianten sind oft wenig zielführend. Dieses Mal ging es bis weit über die Hälfte gut. Wie ihr lest, ich wachse und lerne an diesem Prozess.

Jetzt bin ich gerade bei meinen Ellis in der alten Heimat und auch hier ist Aufregung. Zum einen standen wir auf der Hinfahrt im Stau und haben länger gebraucht als sonst. Check – wir sind abgekommen.

Gestern Abend blinkte mein Auto. Lichter die während des Fahrens eigentlich ausgehen sollten, blieben hell. Heute dann zur Werkstatt und Diagnose: Maderbiss. Auch hier: Check – das Auto ist wieder heile und wir kommen am Sonntag zum Flughafen.

Als wenn die Aufregung an sich nicht ausreicht, schickt uns das Universum (oder wer auch immer) noch mehr davon.

Hiermit wähle ich weitere Aufregung ab. Gehe jetzt in die Entspannung. Versuche morgen den online Check in und dann am Sonntag den ganzen Rest.

Ihr müsst wissen, ich bin noch nie alleine geflogen.

Meine Kinder sind noch nie geflogen.

Diese Kombi – ich alleine mit den Kids – gab es auch noch nie.

Das China definitiv Komfortzonenerweiterung bedeutet, dass ist mir klar. Das dieser Prozess beginnt, bevor ich drüben bin – auch klar. Das es aber gleich so ein Ding wird – puh puh puh.

Also, ihr Lieben – wenn ich nicht gerade in Dubai rauskomme, werd ich mich wieder bei euch melden.

Suoyou de ài  (Alles Liebe)

Dschänna

 

3 Gedanken zu “Aufregung pur

  1. Ich wünsch euch einen guten Flug und eine tolle Zeit in eurer neuen Heimat.

    Was das Packen angeht, so ging es mir früher ähnlich, ich stand da und habe für alle Eventualitäten eingepackt.
    Irgendwann habe ich mich darauf verlegt, nur an das wichtigste zu denken, Visum, Pass, Papiere, Geld, Bankkarte.
    Alles andere war zweitrangig, notfalls kann man vorort was nachkaufen.
    Seit ich so dachte war es kein Problem mehr mit dem Packen und ich kam mir auch nicht vor wie ein Packesel….lach…

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  2. Liebe Jana, so gern lese ich deine Berichte und bewundere deinen Mut. Aber so habe ich dich kennengelernt und du hast auch mir immer Mut gemacht. Ich wünsche dir eine tolle Woche mit deiner Familie.
    LG Elke

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