Drittes Wochenende in China

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Dschänna berichtet

Die ersten Schultage sind vorbei. Die Aufregung legte sich. Das Wochenende stand vor der Tür. Freude bei allen.

Die ersten Tage waren auch für mich neu, da alle aus dem Haus waren. Also schnürte ich meine Schuhe und macht mich auf den Weg.

Meine Erkundungstour war – die Strasse einfach geradeaus laufen. Einfach so. Ohne Plan. Völlig unverständlich für mich, weil ich immer einen Plan brauche. Eine Orientierung. Eine Liste zum Abharken, von Dingen die ich sehen werde und dann gesehen habe. Zum Vorzeigen. Für mich und andere. Als Ergebnis. Weil, wie kann ich einfach loslaufen, ohne Ziel? Geht nicht. Warum? Naja, man braucht doch ein Ergebnis am Ende.

Was wäre nun, wenn das Ergebnis das Laufen und Entdecken ist? Das was da ist zu sehen und damit seine eigene Komfortzone zu erweitern?

Das habe ich entdeckt:

 

Eine Vielfalt hat sich mir gezeigt und das ganze gleich ums Eck bei mir. Herrlich.

Die nächste Herausforderung waren meine Nägel. Ich liebe meine bunten Nägel und es war an der Zeit diese neu zu machen. Doch, wo und wie? In Deutschland hatte ich mein festes Nagelstudio. Dort wußte ich, wie gearbeitet wird und meine Nagelfee wußte, wie ich es gerne möchte. Ohne viele Worte. Doch hier darf ich mir etwas Neues suchen.

Der Laden war auf einmal da. Klein, fein, chinesisch. Die Schwierigkeit: die Dame konnte kein Englisch und ich kein Chinesisch sprechen. Es ging trotzdem auf, unser Kommunikationskonzept.

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Blau – soll ja die Farbe der Kommunikation sein ;)

Für mich war diese Situation eine echte Herausforderung, weil ich keine Ahnung hatte was sie da tat. Ihr Arbeitsablauf sah von meiner Seite anders aus, wie ich es aus Deutschland kannte. Das auszuhalten, da ich eh nicht nachfragen konnte – eine wahrliche Anstrengung. Dieses Vertrauen aufzubringen, dass meine Nägel am Ende irgendwie gut aussehen, trotz meiner unsicheren Gedanken (‚Oh man, ich sitze mitten in China und habe keine Ahnung, was die Dame da gerade tut. War das eine gute Idee? Oder doch eher Leichtsinnig?‘). Willkommen  bei der täglichen Komfortzonenerweiterungs-Challenge.

Unser Freitagabend-Ritual.

Ich liebe Rituale. Schon immer und immer mehr. Diese festen Termine für und mit der Familie geben in dieser verrückten Zeit viel Halt und Kraft. Diesen Freitag wurde wieder neues Essen ausprobiert. Die Kids trauen sich auch immer mehr zu probieren.

 

Sonntag war Ausflugzeit. Diesmal ging es um die Strasse rechts weg. Zu Fuss. Wir bekamen den Hinweis, dass sich dort ein chinesischer Markt befinden soll. Gefunden haben wir den nicht, dafür allerdings das:

Kunterbunt. Chinesisch. Europäisch. Natur.

 

 

Einen kleinen chinesischen Tante Emma – Laden haben ebenfalls wir erspäht. Da die Geschäfte hier täglich auf haben, können wir auch am Sonntag frisches Gemüse kaufen. Und so konnte unser Papa am Abend wieder den Kochlöffel schwingen und hat uns etwas Feines gezaubert.

 

Und dann stand die neue Woche ganz plötzlich vor der Tür.

Wir haben sie reingelassen. Die Kids freuten sich auf die Schule, mein Mann auf die vielen Termine ;) und ich auf das, was da kommen wird.

Suoyou de ài  (Alles Liebe)

Dschänna

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