
Weihnachten steht vor der Tür. Also, zumindest die besinnliche Adventszeit.
Als kleine Einstimmung auf das Fest der Feste, gab der Chor unserer Schule ein Weihnachtskonzert. Im Renaissance Hotel Suzhou wurde der Weihnachtsbaum feierlich erleuchtet und dazu gab es musikalische Unterstützung. Unser Mäuschen singt in diesem Chor und somit stand es außer Frage, ob wir dem Ereignis beiwohnen oder nicht.
Alle Kinder wurden in typisch chinesischen Kleidung gesteckt, schön auf der großen Hoteltreppe drapiert und dann sangen sie, was die Stimmen hergaben.
An dieser Stelle wurde ich dann doch ein wenig sentimental. Mein kleines Mäuschen, welches nun da stand, und voller Freude mit Locken im Haar (ich durfte den Abend vorher noch flechten was das Haar hergab, damit ein wenig Wellen am nächsten Morgen vorhanden waren) englische Lieder sang.
Im Anschluss gab es ein weihnachtliches Büfett a la China. Wie bereits erwähnt, die asiatische Küche ist so lecker.
Am Samstag ging es nach dem Ausschlafen zum Gottesdienst. Wir sind weder evangelisch noch katholisch. Bei diesen Zusammenkünften, die als Hausgottesdienste abgehalten werden, geht es um das Zusammensein und somit dürfen auch Heiden wie wir dabei sein. Diese Momente zeigen mal wieder, dass der Glaube zweitrangig ist, solange sich die Menschen mit Wertschätzung und Achtung begegnen. Und, dass es wichtig ist, in Kommunikation zu sein, um so Menschen, die andere Werte haben, zu Verstehen und sie nicht mit den eigenen Werten abzuwerten.
Das spektakulärste an diesen Tag war der Besuch des Suzhou Centers. Das größte und abgefahrenste Einkaufszentrum das ich bis dato jemals gesehen haben. Auf unendlich vielen Etagen (ich glaube 5) erstrecken sich so viele Läden und Restaurants – unfassbar. Neben diesen Möglichkeiten gibt es eine Eislaufbahn, Ponyreiten, Skiabfahrt-Simulation und einen eigenen Wasserfall. Unvorstellbar. Wir haben nichts geshoppt, dafür waren wir mit den Einrücken überfordert. Zudem war, glaube ich, halb Suzhou in dieser Mall. Zu viele Menschen auf zu engem Raum – für mich.
Ja, hier ist eben doch alles ein wenig anders und größer und bunter.
Weihnachten feiern die Chinesen übrigens. Leider nicht aus den Gründen wie wir, sondern weil es so schön bunt ist, geschmückt werden kann und die Shoppingmalls noch mehr Angebote haben. Von wegen Besinnlichkeit. Ne, dass müssen wir dann daheim machen. Für uns. Die Vorbereitungen laufen.
Suoyou de ài (Alles Liebe)
Dschänna