
Gerade habe ich gelesen, dass so ein Wochenendpost doch sehr persönlich ist und das Netz nichts vergisst. Aus diesem Grund sollte man sich bewusst ‚für oder gegen‘ solch eine Regelmäßigkeit des Schreibens entscheiden. Am Besten im Vorfeld.
Ich habe im Vorfeld nicht so darüber nachgedacht, eher war ich bei der Freude, die ich mit dem Schreiben verbinde und das es ein paar Leser da draussen gibt, die das Ganze mit Freude lesen. Allein dieser Ansatz reichte mir aus, um mit dieser Postreihe zu starten.
Nun sitz ich also hier und möchte euch über unser mittlerweile 27! Wochenende in China berichten. Und gleichzeitig überlege ich, ab wann es zu persönlich wird und ab wann es so unpersönlich wird, dass ihr Leser es dann nicht mehr lest. Weil, ganz ehrlich, warum liest man einen Blog?
Weil es persönlich ist, oder?
Weil man (also ihr :-) ) die Person dahinter kennt oder besser kennenlernen möchte.
Weil es Geschichten aus dem Leben sind, mit denen man sich identifizieren kann.
Oder inspirieren lassen kann.
Weil man Freude hat, da der Schreiber Freude hat.
Mir ist bewusst, dass das Netz Daten speichert und eventuell noch Jahre später meine Schreibspuren in diesem erlesen werden können. Doch hält es mich nicht davon ab, mit euch das zu teilen, was ich gerne mit euch teilen möchte.
Unser 27. Wochenende stand unter dem Aspekt ‚Party‘. Nicht alle und jeder aus der Familie waren auf einer. Schon gar nicht gemeinsam auf dergleichen oder gar derselben Veranstaltung. Doch da es die Hälfte aller Familienmitglieder betraf, stimmt der Ansatz schon.
Der Herr des Hauses hatte ‚Annual dinner‘ von der Firma aus. Dahinter steckt – vereinfacht gesprochen – das Weihnachtsessen in China. Schließlich befinden wir uns kurz von den Feierlichkeiten von Chinese New Year. Damit einhergehend startet am 16.02.2018 das Jahr des Hundes und für zwei Wochen befinden sich die Einheimischen im Urlaub. Die Feierlichkeiten dieser Art sind etwas anders, als aus Deutschland bekannt. Das Ende solcher Festivitäten gleicht dann doch der bekannten Bilder im Kopf. Während der Veranstaltung wird gesungen, getanzt und gegessen. Das Ganze ähnelt einer Show wie aus dem Fernsehen. Nach dem offiziellen Teil folgt der entspanntere, obwohl ich annehme, dass der Erste nicht weniger entspannt war. Eine Karaoke-Bar wurde aufgesucht und besungen. Dass das lustig war, entnehme ich aus der Heimkunftzeit des Gatten, welche sich weit nach Mitternacht befand.
Die Tochter des Hauses hatte am Freitag eine Theateraufführung in der Schule. Der ‚Sterntaler‘ wurde dargestellt und sie war ein von drei Erzählerinnen. Die ganze Woche wurde geprobt, gebastelt und geprobt. Am Ende war es so entzückend, dass ich Pippi in den Augen hatte. Nach dieser Aufregung fuhr sie mit zu einer Freundin, welche ihren Geburtstag feierte. Die Fete stand unter dem Motto ‚Rock Star Party‘. Dafür habe ich ihr bei der Klamottenauswahl geholfen und die Haare schön gemacht. (-> nicht frisiert. Ich merke langsam, dass das mit Mädchen doch anders läuft wie mit Jungs und mir jegliche ‚mehr Erfahrung‘ auf diesem Gebiet nicht weiterhilft.) Auch dort wurde viel getanzt, gelacht und gegessen und gegen Abend kam sie voller Freude und Aufgeregtheit heim. Mit Stolz kann ich berichten, dass sie nüchtern war und sich auch mit Apfelsaft und Co. im Rahmen hielt.
Daheim waren demzufolge der Sohn und ich. Um den beiden Partymitgliedern das Wasser reichen zu können, habe ich meinen Sohn kurzerhand zum Pizza essen eingeladen. Sozusagen ein Mutter-Sohn-Date. Wir hatten unseren Spaß und gutes Essen. Zudem habe ich es genossen, noch nicht gar zu peinlich für ihn und einen gemeinsamen öffentlichen Auftritt zu sein.
Am Samstag hatten der Mann und ich unseren ersten kinderfreien Abend in China. Dieses Aspekt ist noch nicht ausgereift und vollständig integriert in unseren Alltag hier. Umso mehr habe ich mich darauf gefreut. Die Kinder haben bei einem Freund übernachtet und dort viel gelacht, gegessen und Dinge gemacht, die ohne die eigenen Eltern gleich doppelt so viel Spass machen.
Wir dagegen haben den Abend genutzt und sind mit netten Menschen Essen gewesen. Diese sind für eine Woche aus Deutschland angereist und es war so spannend, ihre ersten Eindrücke aus China zu hören. Es war wirklich schön. Sonntagvormittag haben wir mit ihnen eine Suzhou Guide Tour gemacht. Bei klarer Luft und blauem Himmel. Nur die Temperatur hätten wärmer sein können. Gefühlt waren es -10, obwohl es bestimmt nur 4 Grad waren. Egal, wir haben schöne Ecke gesehen, die auch für uns neu waren.
Am Abend war unsere Familie wieder vereint und mein Mann um die Erkenntnis reicher, dass die Lebensmitteleinkäufe auch online getätigt werden können. Das wurde dann auch prompt ausprobiert, aber dazu später mehr.
Suoyou de ài (Alles Liebe)
Dschänna