Nicht verfügbar

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Dschänna reflektiert 

Letztens wollte ich im Internet einen Blumengruß bestellen. Für eine Freundin. Zum Geburtstag. Ich habe also die Anweisung des Blumenanbieters befolgt und landet am Ende bei der Bezahlung. Auch dort folgte ich brav der Anweisung und – zack- war es geschehen. Die Meldung ‚Ihre Kreditkarte wurde nicht akzeptiert‘ machte alles vorangegangene zunichte.

Kein Thema, dass Internet spinnt ja manchmal, also vielleicht hatte da mal wieder jemand den Fuss auf der Leitung. Ich mach es nochmal. Also hier geklickt, da geklickt und – zack- am Ende dieselbe Fehlermeldung. Ich spürte Unmut aufkommen. Versuch 3. Das Ende glich den ersten Zwein – meine Stimmung war unter Null.

Da dieses Erlebnis in China am Vormittag stattfand, könnt ihr euch vorstellen, dass jeglicher Kontakt zur Bank sinnlos war – hatte dieses doch mit minus sieben Stunden noch geschlossen.

Das Gefühl, da stimmt was nicht und dann das Warten, das ich dann irgendwann mal ins Handeln kommen kann – ich sage euch, für mich schwer auszuhalten. Ich will Vieles gleich. Warten und Geduld sind nicht meine Stärke.

Doch hier musste ich warten. Bis Abends, nach chinesischer Zeit. Da kam dann des Rätsels-Lösung. Meine Kreditkarte wurde wegen Verdacht auf Betrug vorsichtshalber gesperrt. Das ganze wurde mir dann auch per Post mitgeteilt. Mit dem Hinweis, für die Freischaltung eine entsprechende Telefonnummer zu kontaktieren. Das der Brief an unsere deutsche Adresse ging, dass versteht sich bei dem ganzen Drama von selbst.

Zuallererst: Ich finde es gut und wichtig, dass meine Bank ein Auge auf untypischen Geldfluss hat. Das sie bei Verdacht einschreiten und mich über ihr Vorgehen informieren.

Dennoch: Wir wohnen seit neun Monaten in Asien. Haben mehrfach mit der Karte hier schon bezahlt. Sogar in anderen Ländern habe ich sie genutzt. Zudem hat die Bank die Information des Umzuges hierher, um eben nicht genau darüber zu stolpern. Und dann ist es doch passiert. Zack – Karte gesperrt, weil Transaktionen in Asien. Nach einem kurzen und netten Gespräch mit der Dame von der Betrugsabteilung und einem Knopfdruck ihrerseits, war die Karte innerhalb von Sekunden wieder verfügbar.

Meine Frage ist nun, wie geht es Menschen, die vielleicht im Urlaub sind und ihrer Bank nicht Bescheid gesagt haben? Die dann auf diese eine Karte angewiesen sind und keine Chance auf Kommunikation mit Deutschland nach Öffnungszeiten haben? Und, müssen wir nun Jedem Bescheid geben, wenn wir weiter als Europa reisen? Was passiert, wenn wir es nicht tun? Und, wenn die Dame von der Bank doch eh jede Transaktion sieht. Alles, was ich wann wo bezahle, überweise, online kaufe – inwiefern ist da meine Privatsphäre geschützt? Wie viel Macht hat eine einzelne Person über meine Zahlungsliquidität? Der Film „Das Netz“ aus den 90 zigern mit Sandra Bullock scheint mehr als real zu sein.

Nun den, ich will  nicht schwarz malen. Ich habe jetzt die Durchwahl und die Bank hat meine Nummer. So können wir uns auf kurzem Weg über mögliche Ungereimtheiten zeitnah austauschen, denn diese Abteilung hat sogar einen Nachtdienst.

Na, wenn das nichts ist.

Suoyou de ài  (Alles Liebe)

Dschänna

2 Gedanken zu “Nicht verfügbar

  1. Ist uns gerade genau so passiert, allerdings nicht mit der deutschen sondern unserer lokalen Kreditkarte. Ich habe im Internet Hotels gebucht für eine Rundreise und man fragt sich wozu es ein Tages- und Monatslimit gibt, denn die Dame bei der Bank war anscheinend der Ansicht, dass es nicht statthaft ist an einem Tag drei Hotelzimmer zu buchen. 🤔 Hier in Brasilien ist es glaube ich noch schlimmer als in D, denn die Bankangestellte muss sogar jeden unserer gelegentlichen GeldEINgänge aus D manuell legitimieren, was viel Zeit und Nerven kostet… Andererseits ist man ja froh, wenn die Banken ein Auge auf evtl. Missbrauch der Daten haben. Trotzdem bleibt, wie du schon sagst, ein fader Beigeschmack.

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  2. Natürlich ist es gut, dass die Bank da aufpasst. Das hat mir schon mal das Konto gerettet, da meine Karte kopiert und in Frankreich mit den Kopien Abbuchungen versucht wurden.

    Aaaaaber wenn die Bank Bescheid weiß, ist es unnötig. Denn kaum jemand macht 9 Monate Urlaub und ist dabei hauptsächlich in einer Region unterwegs.

    Vielleicht wäre ja eine Kreditkarte unabhängig von der Hausbank ganz praktisch, also American Express zum Beispiel…

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