
Das vergangene Wochenende verbachten wir in Shanghai. Sehr zur Freude meiner Person, denn ich liebe Shanghai. Mag sein das es für manche Menschen ‚nur‘ eine Metropole ist und, ganz ehrlich, dass stimmt auch – doch gleichzeitig ist diese Stadt noch so viel mehr. Sie ist an der einen Stelle groß und bunt und laut. An der anderen Stelle leise, grün und einfach. Es gibt viele Möglichkeiten hier seine Zeit zu verbringen und zwischen manchen Dingen liegen nur ein paar Metro-Stationen. Die Verkehrsanbindung ist super und günstig in der Nutzung.
Manchmal denke ich, vielleicht liegt diese besondere Verbindung auch daran, weil Shanghai meine erste asiatische Großstadt war. Bekanntlich vergisst man (oder Frau) das erste Mal (von was auch immer) selten. Oft verbindet man (oder ich) damit ein bestimmtes Gefühl. Mit Shanghai war und ist es definitiv auch so. Ich war so aufgeregt als ich im November 2016 das erste Mal hergeflogen bin. Und ich hatte Schiss. Riesenschiss. Davor, dass es mir nicht gefällt und das, wo der Flug doch so lange dauert. Das ich mich hier unwohl fühle. Das es merkwürdig aussieht und komisch riecht. Das ich diese Stadt und damit das Land nicht mag. So ein erster Eindruck ist wichtig und kann in einer Sekunde alles verändern. Zumindest ist das bei mir so.
Als ich damals ausgestiegen bin, da roch es komisch. Die Stadt, das Land – es hat seinen eigenen Duft. Der Verkehr hat mich an meine Grenzen gebracht und das Große, Bunte und Laute habe ich bis dato noch nie so erlebt. Dementsprechend überwältigt war ich. Diese Faszination ist bis heute geblieben. Ich staune jedes Mal wieder, wenn wir dort sind. An den Geruch und den Verkehr hab ich mich stellenweise gewöhnt.
Wie gesagt, dass Wochenende waren wir dort. Zum Einen, weil wir zum Grillen eingeladen waren. Das war ganz spannend, denn es gab deutsche Wurst und deutsches Laugengebäck. Dazu verschiedene Salate und richtigen scharfen Senf (den gibt es hier eher selten). Alles war so lecker und die Stimmung war so lustig.
Am Sonntag folgte der zweite Streich an diesem Wochenende. Wir haben das Formel 1 Rennen dort besucht. Was soll ich sagen: es war amazing. Im Fernsehen finde ich diesen Sport doch eher langweilig, doch so vor Ort war es die reinste Party. Mein Mann wurde selber wieder zum Kind und verpasste uns allen ein T-Shirt samt Kappe und Fähnchen. So ausgerüstet nahmen wir unsere Plätze an der Start/Ziel Geraden ein und konnten direkt in die Boxengasse schauen. Für unsere Ohren gab es TÜV geprüfte Ohrenstöpsel und dann ging es los. Vor lauter Begeisterung ist das Mäuschen nach dem Start auf meinem Schoß eingeschlafen und tat das dann für eine Stunde. Gesunder Schlaf würde ich sagen.
Leider hat der Herr Vettel sein Polposition nicht halten können, was zu großer Enttäuschung bei unserem Großen führte. Nun denn, an uns kann es nicht gelegen haben – wir haben die Fahnen geschwenkt, gewinkt und geklatscht.
Suoyou de ài (Alles Liebe)
Dschänna