Der Vulkan Agung hat geraucht.

Er ist also nicht ausgebrochen, so mit Lava – sondern er hat gehustet. Dicke Rauchwolken sind aufgestiegen und haben den Flugverkehr lahm gelegt. Das geschah am Donnerstag. Uns betraf es insofern, da wir auf Urlaub in Ubud/Bali waren und dieser Vulkan 70km vom Flughafen Denpasar entfernt liegt. Der Flugverkehr fiel bis Freitagabend aus. Rund 300 Flüge wurden gestrichen und mussten am Wochenende nachgeholt werden. Schließlich wollten die Reisenden weiter. Alles hat soweit geklappt. Wir konnten am Sonntag Richtung China fliegen, allerdings mit 2h Verspätung. Das wiederum bedeutete, dass wir in Singapur den Anschlussflug verpassten und dort 6h festsaßen. Mitten in der Nacht. Bis früh um 8 Uhr. Erst dann ging die nächste Maschine nach Shanghai. Somit waren wir am Montag statt früh um 9 Uhr erst nachmittags um 16 Uhr daheim. Völlig übermüdet und mit großer Vorfreude auf Deutschland. Dorthin geht es am Mittwoch um Mitternacht.

Während wir in Bali waren und nicht fliegen konnten, gab es in Deutschland drei Ereignisse, die wir verpasst haben. Eine Hochzeit, eine Beerdigung, ein Geburtstag.

Drei Ereignisse die das Leben auf eine wunderbare Weise präsentieren. Drei Ereignisse die aufeinanderfolgen. Drei Ereignisse, die Jedem von uns passieren werden.

Mal wieder wird mir bewusst, dass das Leben vielfältig ist. Das es immer schöne Dinge gibt die geschehen und zur selben Zeit, an einem anderen Ort – etwas weniger Schönes. Das wir den Lauf der Dinge nicht immer ändern können und das zwischen Lachen und Weinen oft nur ein Katzensprung liegt. Die Erkenntnis, dass, selbst wenn wir früher geflogen wären, wir zwei Ereignisse verpasst hätten, weil kein Flug ging und das ich nicht überall dabei sein kann. Auch wenn ich das immer gerne wäre.

Das Leben ist polar. Ob mir das gefällt oder nicht ist dabei zweitrangig. Meine Aufgabe  ist die Akzeptanz dessen und mein Leben leben mit allen Facetten.

Suoyou de ài  (Alles Liebe)

Dschänna