Unser 57. Wochenende in China

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Dschänna berichtet 

Es war mal wieder soweit. Einmal im Jahr nährt sich ein Ereignis. Ein Ereignis, ohne dem wir nicht hier wären. Ein Ereignis, das – je älter wir werden – an Vorfreude und schlaflosen Nächten im Vorfeld nachlässt. Ich meine nicht den Umzug nach China. Ich meine: den Geburtstag.

Wahrlich ein wichtiges Datum für jeden Einzelnen. Schließlich gibt es ab diesem Tag einen Menschen mehr auf dieser Welt und in den dazugehörigen Familien. So wie bei uns am vergangenen Wochenende. Wir feierten den Geburtstag von unserem Mäuschen. Ein wahrlich aufregendes Ereignis für unser kleines Mädchen. Konnte sie doch schon Wochen davor nicht schlafen und fieberte dem Älter werden schon seit Monaten entgegen. Positiv versteht sich. (Wann haben wir eigentlich aufgehört uns auf das Älter werden zu freuen?)

Und dann war er auf einmal da. Der große Tag. Im Vorfeld wurde gebacken und vorbereitet. Luftballons gekauft und aufgepustet. Der Geburtstagstisch geschmückt. Schließlich wollen wir ja, dass es eine schöne Kindheitserinnerung wird. Die Einladungskarten für ihre kleine Party waren verteilt und es gab eine einheitliche Zusage. Soweit, so gut.

Noch lange bevor ich Kinder hatte, da hatten sich so einige Bilder in meinem Kopf gebildet. Wie es wohl sein wird, wenn die Kinder da sind. Mit was wir uns dann beschäftigen und wie eben diese besonderen Tage aussehen werden. Nun ja, was soll ich sagen – das alles ist ein wenig der Realität gewichen. Schnittstellen gibt es sicherlich, doch sind diese eher spärlich gesät.

So hatte ich also am vergangenen Wochenende die romantische Vorstellung von einem schönen gemeinsamen Kuchen essen. Anschließend sollte das Zelebrieren der Geschenke folgen, um danach mit den Gästen Zeit zu verbringen, bevor es die versprochene Pizza vor dem Fernseher gibt.

In der Umsetzung sah das dann wie folgt aus. Ankunft der Gäste zum vereinbarten Zeitpunkt. Ein kurzes Staunen über den schön gedeckten Tisch. Das Kuchen essen war innerhalb von Minuten erledigt, ebenso das Geschenke auspacken. Von Zelebrieren kann hier keine Rede sein, obwohl es hier und da ein bewundernden Blick auf die Präsente gab. Anschließend wurde mit den Gästen Zeit verbracht. Auch hier wieder alles in einem überschaubaren Zeitrahmen. Was dagegen etwas länger andauert und so nicht von mir geplant oder gar gewünscht war, war dann das essen und naschen vor dem Fernseher. Eigens dafür habe ich eine Schlaflandschaft hergerichtet. Knabberzeug und Getränke bereit gestellt.

Das Schöne war, dass die kleinen Damen unter sich waren und ich mir nicht irgendwelche Spiele ausdenken oder gar mitspielen musste. Sehr zum Nachteil der eingeläuterten Nachtruhe, denn genau DIE wollten sie ebenfalls bestimmen.

Seit meine Kinder älter als – ich vermute drei –  sind, habe ich jeder Nacht durchgeschlafen. Ausser vielleicht es war krankheitsbedingt nicht machbar, was wirklich selten der Fall war. Nun ja, jetzt war wieder so eine Nacht. Am Ende saß ich wie eine schrullige Mutter vor der Zimmertür und mahnte die Gruppe zur Ruhe. Mega peinlich, oder? Egal, schließlich ist Schlaf wichtig, auch wenn Kinder das erst erkennen, wenn sie fast ausgezogen sind.

Die Nacht war am Ende kurz, der Morgen lebhaft und ich völlig unausgeschlafen. Doch was zählt ist das Ergebnis und das lautete: Es war ein mega toller Geburtstag und es wird eine Wiederholung gewünscht. Wenn möglich vor dem nächsten Geburtstag. Äh, ja … logisch, oder?

Suoyou de ài  (Alles Liebe)

Dschänna

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