Expatehe – II

sonnenuntergang
Dschänna und die Ehe

Das Thema Expatehe finde ich so spannend, dass ich darüber bereits etwas geschrieben habe – Expatehe –  und oft bei Lilli von „Ehe im Ausland gestalten“ vorbeischaue.

Es gibt soviel dazuzusagen, so dass ich heute über das Thema Paarzeit schreiben möchte.

In Deutschland war es so, dass mein Mann und ich von Beginn an viel Wert auf diese Zeit gelegt haben. Je nach Alter unserer Kinder war es mal ein Abend bis dahin das wir eine Woche allein in Urlaub sind. Ich finde diese Zeit insofern wichtig, weil wir ja nicht nur Eltern sind, sondern eben auch ein Paar. Und ein Paar möchte eben nicht immer auf Spielplätzen abhängen. Oder wichtige Themen erst besprechen, wenn die kleinen Kinderohren im Bett sind.

Ein Paar möchte im Sommer den Sternhimmel sehen und auf einem Konzert laut mitsingen. Ein Paar möchte ein Städtetrip machen und ohne murren ein Museum besuchen. Ein Paar hat andere Bedürfnisse als Eltern. Bei all der Liebe für die eigenen Kinder, dürfen diese Bedürfnisse nicht übersehen werden. Das Schlimmste was sonst passieren kann ist, dass wir keine Lust mehr haben auf unsere Kinder, weil wir das Gefühl haben, ständig zu kurz zu kommen.

Wir haben diese Paarzeiten immer sehr genossen, auch wenn wir ab und an blöde Bemerkungen aus dem Umfeld bekamen. Doch da wir unsere Kinder nie im Schrank eingesperrt haben, sondern sie oft bei den Großeltern waren und selber eine mega schöne Zeit erlebten, konnten wir diese Bemerkungen gut weglächeln.

Hier in China haben wir diese Paarzeit nicht. War das in den ersten Monaten auch gut so, da unser Augenmerk auf das Wohlsein unsere Kinder lag – so merken wir, dass es uns jetzt fehlt.

So gerne würde ich mal wieder abends ausgehen, ohne die Restaurantwahl auf Kindermünder abzustimmen. Einen ganzen Abend mich über erwachsene Themen austauschen.

Hin und wieder ist uns ein kinderfreier Nachmittag vergönnt, wenn unsere Kinder bei Freunden sind. Da bin ich dann auf die Schnelle schon fast überfordert mit der freien Zeit.

Klar könnten wir uns einen Babysitter suchen, doch das haben wir in Deutschland schon nicht gemacht, weil unsere Kinder sich mit dieser Lösung nicht wohlfühlen. Warum dann also hier auf Biegen und Brechen damit anfangen?

Aufeinander als Paar zu achten, empfinde ich hier in der Ferne, ohne weitere Familienmitglieder, noch wichtiger. Und auch wenn die Umsetzung nicht so funktioniert, so sollten vielleicht vielmehr die kleinen Dinge im Alltag eingebaut werden.

Wir haben eine Lösung und die besagt, dass wir morgens früher aufstehen, um vor dem morgendlichen Chaos gemeinsame Zeit zu haben. Wir laufen beide, nicht zusammen, aber zur selben Zeit. Sich danach über die Laufzeiten und Fortschritt auszutauschen, ist ein Stück Paarzeit. Wir schaffen einfach kleine Momente, weil die Großen derzeit nicht machbar sind.

Und wir wissen, dass wir in unserer Zukunft wieder mehr Paarzeit haben werden. Spätestens, wenn die Kinder ausgezogen sind. Bis dahin nehmen wir es einfach, wie es ist und machen das Beste draus, weil es so wichtig ist, jetzt etwas zu tun und nicht auf besser Zeiten zu hoffen. Weil dann kann es zu spät sein.

Suoyou de ài  (Alles Liebe)

Dschänna

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