Hochzeit auf chinesisch

China Schuh

Fragt man bei den jungen Leuten nach, dann steht das Heiraten nicht ganz oben auf dem Plan. Schließlich bedeutet eine Heirat Verantwortung und Kinder. Die jungen Leuten, besonders die Frauen, wollen unabhängig sein und Reisen. Sie wollen ihr eigenes Geld verdienen und das dann auch ausgeben. Eben nicht, wie die vorherige Generation wo die Frau am Herd stand und die Familie versorgte. Allerdings gilt man hier ab 30 Jahre, als ‚schwer vermittelbar‘ da man sich in einem fortgeschrittenem Alter befindet. Es ist ein Krux mit der Partnerschaft.

Wenn Frau dann doch einen Mann oder umgekehrt, der Mann eine passende Frau gefunden hat, dann wird vielleicht doch geheiratet. Und dieses Ereignis wird dann pompös zelebriert.
Mindestens 1 Jahr vor dem eigentlichen Termin wird der Raum organisiert und die Fotos gemacht. Warum? Weil die Hochzeitsgesellschaft meist zwischen 400 – 500 Leute beträgt. Manche zelebrieren den Tag einmal, andere mehrfach. Das liegt dann daran, dass sie in der Stadt feiern, wo sie derzeit leben und arbeiten. Danach feiern sie in ihrer Heimatstadt. Wenn die Partner aus verschiedenen Städten kommen, stehen also noch zwei weitere Feiern an.

Nicht alle Gäste kennen das Brautpaar persönlich, aber vielleicht die Eltern oder die Cousins. Je mehr Leute, desto mehr Ansehen, weil es zeigt, wir können uns das leisten.
Bei den Fotos ist das ganz putzig, denn die werden vor der eigentlichen Hochzeit gemacht. Oft an besonderen Orten. Das ganze ähnelt einem Fotoshooting. Von spontan und natürlich sind wir bei den Bildern weit entfernt. Dieser Ablauf hat zwei Gründe. Zum einen werden die Bilder für die Einladungskarten verwendet und zum anderen haben die Gäste während der Hochzeitsfeier gleich mal was zum Anschauen. Denn die Feier ist durchgetaktet und umfasst oft nur 3 Stunden. Ein typisches Zeitfenster ist 17 – 20 Uhr. So können die Gäste abends entspannt auf dem Sofa entspannen und kommen nicht zu spät ins Bett.

An dem eigentlichen Tag ist dieser dann voll durchorganisiert. Den Anfang macht der Einmarsch des Brautpaares. Dabei trägt die Frau meist ein weißes Kleid mit viel Tüll und Glitzer. Dabei lassen sie sich von den Gästen feiern. Der Ringtausch wird dann vollführt und die Torte angeschnitten. Anschließend verlässt das Brautpaar den Saal, um sich umzuziehen. Dabei geht es hauptsächlich um die Braut. Sie schlüpft dann in ein rotes Kleid, meist eng anliegend. Die Farbe Rot ist in China mit Glück und Liebe verbunden. Deswegen muss an dem Hochzeitstag etwas Rotes getragen werden. Während das Brautpaar nun beschäftigt ist, werden den Gästen die vielen Fotos präsentiert, die schon vor Monaten entstanden sind. So ist das Brautpaar immer anwesend, auch wenn es nur per Leinwand ist.

Nachdem zweiten Einmarsch werden meist die Geschenke überreicht. Um bei den vielen Gästen den Überblick zu behalten, gibt es ein Gästebuch, in das sich die Gäste eintragen. Oft auch mit dem Betrag aus dem Geldumschlag. Ist das vollzogen, kann es sein, dass das Brautpaar sich nochmal umziehen geht. Dann kommen sie meist in einem traditionellen Gewand wieder rein. Und dann wird auch endlich das Büfett eröffnet, sollte es beim zweiten Teil nicht schon geschehen sein.
Essen und Trinken gibt es dann im Überfluss. Der Bräutigam muss mit jedem Gast anstoßen. Oft wird dazu der Baijiu genommen. Die Braut darf bei diesem Anlass auf Traubensaft umsteigen.

Nach 3 Stunden ist es dann auch schon wieder vorbei und alle gehen heim. Der Bräutigam braucht dann, je nach Gästeanzahl, wahrscheinlich eh ein Bett.
Die Hotels bieten oft Hochzeitspakete an, was bestimmt sehr umsatzträchtig ist.

Suoyou de ài  (Alles Liebe)

Dschänna

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