
Wenn wir viel unterwegs sind, dann freuen wir uns wieder auf unsere Betten, unsere Lieblingstasse zum Frühstück und auf das erste Wochenende daheim. Weil an diesem Wochenende oft gar nichts geplant ist. Sehr zur Freude unserer Kids. Keine Wanderungen, kein Sightseeing, kein Besuch von irgendwas. Da wird der Freitag auf dem Sofa mit endlosem Fernsehkonsum eingeläutet. Der Samstag mit ausschlafen, bis die Augen von alleine aufgehen. Ohne danach noch verschmiert zu blinzeln. Im Anschluss ein ausgedehntes Frühstück und alle weiteren Mahlzeiten nach Bedarf. Wer will, darf ganztags im Schlafanzug rumlaufen. Wer nicht will, der zieht sich halt an. Und weil es am Samstag so schön war, wiederholen wir das dann oft am Sonntag, bevor der neue Montag kommt.
Vergangenes Wochenende war eines von diesen. Freitagabend schauten wir „Big“ mit Tom Hankes, von 1988. Kennt ihr den Film? Da geht es um einen 13-jährigen Jungen, der unbedingt ganz schnell erwachsen werden will. Natürlich klappt das in dem Film und über Nacht ist er 30. Lustig anzuschauen, wie er nun mit dieser schnellen radikalen Veränderung klarkommt.
Wir haben den Film ausgesucht, weil es vor ein paar Tagen ein Gespräch mit meinen Kindern gab. Der Große meinte, schnell erwachsen zu werden, das wäre prima. Schließlich kann man dann alles machen, worauf man Lust hat. Die Kleine meinte, dass sie am liebsten gar nicht erwachsen werden will. Da muss man immer so viel machen.
Ich erinnere mich an meine Kindheit, da hatte ich voll Angst vor dem Erwachsen werden. Ich überlegte, wie ich wohl eine Wohnung finde. Ich meine, wo finde ich die und wer sagt mir, dass die frei ist. Am Ende sah ich mich immer wohnungslos, weil ich mir nicht erklären konnte, wie das klappen soll. Weiterhin überlegte ich oft, was man so macht, wenn man erwachsen ist und wie sich das anfühlt. Ich hatte schiss, dass ich nicht weiß, was man so als Erwachsener tut.
Gut, dass Gefühl hab ich heut noch. :) Dass ich nicht weiß, was jetzt ein erwachsenes Verhalten wäre und ob ich mich dementsprechend verhalte. Ganz zu schweigen von dem Gefühl erwachsen zu sein. Ich dachte nämlich immer, da gibt es ein ganze bestimmtes Gefühl. (Dachte ich übrigens auch beim Muttersein). Doch für mich ist es so, wie Bud Spencer es mal sagte „Im Körper eines 80-jährigen steckt die Seele eines 20-jährigen. In manchen Situationen muss das ziemlich lustig aussehen.“ (so oder so ähnlich war seine Aussage) Gut, ich bin noch keine 80 Jahre, doch eines Tages werde ich es sein. Und ob ich dann weiß, wie das geht – das Ding mit dem Erwachsen sein? Ich bin gespannt.
Auf jeden Fall hatten wir alle ein sehr schönes entspanntes Wochenende und können nun mit Freude die neue Woche begrüßen.
Suoyou de ài (Alles Liebe)
Dschänna