
Ein Monat hat meist vier Wochen. In manchen sind darin 30 Tage versteckt , manchmal 31 und in einem Monat geht es sogar nur um 28 Tage. Ausser im Schaltjahr, da sind es dann 29 Tage.
Also, ein Monat, 4 Wochen, 30 Tage.
So betrachtet nicht viel und doch gibt es Monate, da fühlt es sich an, als würden sie die doppelte Anzahl an Tagen machen wollen.
Es gibt verschiedene Gründe für das Empfinden der Länge. Nehmen wir mal den Januar. Oft finde ich ihn furchtbar lang, weil das Wetter einfach mies ist. Schnee, kalt, früh dunkel. Das ist nichts für mich und mein Gemüt. Zwischen all diesen Aspekten positiv zu bleiben, es fällt mir schwer. Und das, obwohl ich weiß, dass das Wetter auch nur seinen Job macht.
Nun, in diesem Jahr war es anders. Da hatte ich am Anfang noch eine Menge Sonne, weil wir in Australien waren. Dieser Jahresstart war einfach toll und doch hatte es einen bitteren Beigeschmack. Die Buschbrände waren allgegenwärtig und auch wir haben sie miterlebt. Zu wissen, dass wir dem Feuer nur 24 Stunden voraus waren, gab ein mulmiges Gefühl. Als wir am 30.12.2019 in Sydney ankamen, machten sie hinter uns den Highway zu. Als wir am 1. Januar zurück nach China flogen, waren wir froh und dankbar zugleich. Von hier aus die Berichte von Australien zu sehen, hat unser Herz weinen lassen.
Zurück im Alltag freuten wir uns auf Chinese New Year. Das es nur zwei Wochen später war und damit einhergehend Ferien gab, steigerte die Laune. Es sollte nach Kambodscha gehen, doch leider sind wir dort nie angekommen. Krankheitsbedingt mussten wir den Urlaub absagen, umbuchen, zurückfliegen und gesund werden. Das taten wir und fühlten uns dabei wie so richtige Erwachsene.
Das dann allerdings nahtlos der Coronasvirus in China startete und damit einhergehend wir Hausarrest hatten, war mehr wie nur blöd. Auch wenn mich diese Situation sehr an den Film „Outbreak“ erinnerte, so sind wir noch ein großes Stück davon entfernt.
Mittlerweile entspannt sich die Situation und wir sind, was Vorsichtsmassnahmen im Krankheitsfall betrifft, gut gebrieft.
Diese Erlebnisse reichen für ein Jahr und doch handelt es sich dabei um nur einen Monat. Ein Monat, vier Wochen und ein gesundheitliches und emotionales Karussell. Es ist einerseits erschreckend, was in so einer kurzen Zeit alles passieren kann. Gleichzeitig ist es lehrreich für die Zukunft.
Das Thema Dankbarkeit spielt hierbei eine immens große und wichtige Rolle für mich. Ohne die wäre ich nicht durch den Januar gekommen. Ebenso das es in jeder Situation positive Aspekte gibt und das am Ende immer alles gut wird.
Die Unterstützung, die wir sowohl virtuell wie auch im realen Leben erfahren durften, war herzergreifend. Täglich erreichten uns liebe und aufbauende Nachrichten von Familie und Freunden. Da ich auf Social Media unterwegs bin, haben sich da online Freundschaften gefunden, mit Menschen, die ich nur einmal oder noch nie offline getroffen habe. Es ist einfach unfassbar, wie groß und ehrlich auch hier die Unterstützung war. Gerade wenn es emotional nicht mehr ging oder man einfach nur mal Dampf ablassen musste.
Ein Monat, vier Wochen und eine Menge Erfahrungen und Erlebnisse.
Ein Monat, vier Wochen und die Erkenntnis, dass es etwas größeres als uns gibt. Das wir uns an manchen Tagen nicht so wichtig nehmen sollten und es immer Menschen gibt, die für einen da sind. Auch wenn wir sie nicht sehen oder spüren.
Ein Monat, vier Wochen!
Suoyou de ài (Alles Liebe)
Dschänna