Unser 133. Wochenende in China

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Dschänna und der Mann

Alltag finde ich ja per se nicht schlimm. Wiederkehrende Routine die mir den Tag durchstrukturieren. Doch derzeit fühlen sich meine Tage eher wie Murmeltiertage an und ich wünsche mir jeden Morgen, dass dieser Tag der letzte von seiner Art sein wird.

Ja, auch diese Art von Tagen sind Alltag geworden. Allerdings ist der große Unterschied der, dass ich mir diesen Alltag so nicht ausgesucht habe. Auferlegte Einschränkungen finde ich anstrengend, trotz des Wissens um deren Berechtigung.

Zudem kann ich meinen Alltag nicht aufpimpen (heißt doch so in Neu-Deutsch, oder?) weil meine Möglichkeiten begrenzt sind. Von wegen, schnell mal ein Eis essen gehen oder mit den Kids zum Spielplatz, gestaltet sich schwierig.

Vielleicht ist das auch einer der Gründe, warum ich die Wochenenden derzeit sehr schätze. Zum einen ist unser Papa daheim. Zum anderen bekomm ich meinen ersten Kaffee direkt ans Bett. Für mich einer der schönsten Starts in den Tag.

Am vergangenen Wochenende haben wir erlebt, wie unser Suzhou langsam wieder aus seinem Dornröschenschlaf erwacht. Die Straßen waren voller. Auf den Gehwegen waren mehr Menschen unterwegs und im Supermarkt standen wir seit langem mal wieder in einer Schlange vor der Kasse. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal feiern werde. Hab ich aber. Weil es zeigt, dass die Menschen zurückgekommen sind, ihre Quarantäne absolviert haben und nun wieder am öffentlichen Leben teilhaben wollen.

Die Hygienemaßnahmen sind noch immer streng. Ohne Fieber messen und Maske kommst du in kein Geschäft. Die Wagen werden desinfiziert und jeder darf sich an dem Spender selber bedienen.

Zur Feier des Tages, und weil ich mal wieder raus aus dem Haus kam, haben – Vorsicht, jetzt wird’s Wort witzig – zwei Deutsche in China ein belgisches Waffeleisen käuflich erworben. Es war so schön in Szene gesetzt von dem Laden, dass wir einfach zulangen mussten. Das hieß folglich, dass es am Nachmittag auch gleich selbstgemachte Waffeln gab. Lecker-Schmecker-Zuckerbäcker kann ich da nur sagen.

Und nach diesem ereignisreichen Wochenende sind wir nun in Woche 4 des Homeschooling angekommen. Die anfängliche Euphorie schleicht sich langsam aus dem Haus und wir hoffen auf eine baldige Schuleröffnung. Das würde der angespannten Mutter – Kind – Beziehung sehr guttun.

Unser Ausnahmezustand befindet mittlerweile in Woche 5. Einige Restaurants haben wieder eröffnet und sogar unser Friseur. Mit kleinen Schritten gehts voran.

Und auch wenn die Umstände derzeit bescheiden sind, so sind wir froh und dankbar, dass sich alles zum Guten wendet und unser routinierter Alltag bald wieder vorhanden ist.

Suoyou de ài  (Alles Liebe)

Dschänna

2 Gedanken zu “Unser 133. Wochenende in China

  1. Dann wünsche ich euch weiter viel Durchhaltevermögen!
    Ich bin zur Zeit etwas perspektivlos, da unsere China Reise ja in Tagen beginnen sollte. Wann können wir fliegen. Können wir Einladungen, Treffen mit Kindern/Freunden/Familie bis Mitte März, Ende März oder sogar noch im April wahrnehmen? Wann muss ich mich endgültig verabschieden?
    Womit beschäftige ich mich in der abwartenden Zeit?
    Verglichen mit eurer Situation peanuts, aber ich merke, dass diese Ungewisse, mich doch zunehmend nervt und ganz viel Elan und Schwung raubt. Außerdem wird mir einmal mehr meine momentane Abhängigkeit von meinem Göttergatten bewusst. Für ihn läuft die Arbeit weiter, ob hier oder in China und alles darum herum ist sowieso eher mein Resort.
    Liebe, ich weiß, mein Jammern ist auf hohem Niveau. Es tut aber gut, diese Gedanken los zu werden.
    Dir und der ganzen Familie viel Gutes und dass sich die Situation bald normalisiert. Birgit

    Gefällt 2 Personen

    1. Diese Ungewissheit kann sehr herausfordernd sein. Ich bin überzeugt, du wirst es meistern. Auch die Achterbahn der Gefühle. Und wenn dann doch alles zuviel wird, dann darfst du auf dieser Seite alles loswerden, was du möchtest. Dafür ist die Seite und ich da. Ich wünsch dir baldige Klarheit. Alles Liebe, Jana

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