Geplatzt

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Dschänna und der geplatzte Alltag

Noch vor zwei Tagen waren wir in freudiger Erwartung. Das nennt man doch so, wenn man sich auf ein Ereignis in der Zukunft freut und hofft, dass sich ab dann etwas ändert, oder?

Nun ja, die Ernüchterung über diese Vorfreude kam gestern.

Der Schulstart für unsere Kinder verschiebt sich. Der geplante Start am kommenden Montag wurde vom Ministerium of Education nicht genehmigt.

Was heißt das nun?

Also, die Oberstufe ist wie geplant Anfang dieser Woche gestartet. Das läuft alles ganz gut. Die Schüler halten sich an die Vorgaben, obwohl das lange Maske tragen sehr unangenehm ist.

Und das ist wohl auch einer der Gründe, warum der Start für die jüngeren Klassen verschoben wurde. Die Einhaltung der Hygienemaßnahmen.

Ich kann es mir, für mich, auch nur schwer vorstellen die Maske den ganzen Tag (selbst bei Sport) zu tragen. Hinzu kommt, das mehrfache Fieber messen am Tag. Die Kantine wurde umgestellt, sodass zwischen jedem Tisch der korrekte Abstand ist. Kein Quatschen mit Freunden ist möglich.

Allein diese Einschränkungen machen den Schultag nicht zu dem, was er sonst ist. Ein Ort, an dem die Schüler sich mit ihren Freunden austauschen und spielen können. Ein Ort, an dem sie sicher lernen können. Allein diese Maßnahmen spiegelt den Kindern täglich die aktuelle Situation wieder und das kann Angst machen. Ob das am Ende mit in die Entscheidung der Behörde reingespielt hat, das kann ich nicht beurteilen. Kann es mir allerdings gut vorstellen.

Wie dem auch sei, es ist nun, wie es ist.

Derzeit ist geplant, dass am kommenden Montag Klasse 9/10 startet. Am Donnerstag dann Klasse 6/7/8. Für Grundschule und Kindergarten gibt es bisher kein Datum.

Mir ist klar, dass jede Schuleröffnung ein Risiko birgt. Ein Risiko, dass das Virus wieder da ist. Nicht mit Absicht, davon bin ich überzeugt. Doch es kann unabsichtlich geschehen. Und dann? Dann wäre es wohl der Super-GAU für alle. Die Schule müsste sofort schließen. Andere Schuleröffnungen würden sofort gestoppt werden. Die Lehrer und Schüler müssten alle getestet werden und dann in Quarantäne. Nicht auszudenken, was das für die Familien bedeutet, in denen ein Elternteil arbeiten geht. Der Rattenschwanz ist wie immer lang.

Sind wir jetzt enttäuscht?

Ganz klar: Ja. Wir wollten unseren Alltag wieder und es schien, als wäre er in greifbare Nähe gerückt. Die Aussicht hat uns diese Woche motiviert. Wir haben das frühe Aufstehen geübt, damit es nächste Woche noch besser klappt. Und nun, kurz vor dem Ziel, wurde das Licht ausgeknipst. Na ja, nicht ganz – es wurde gedimmt.

Doch wir haben mal wieder gelernt, nicht die ganze Hoffnung in die Zukunft zu legen. Denn, wenn sie erst mal da liegt, dann ist die Enttäuschung groß, wenn es anders kommt.

Stattdessen werden wir weiter auf ein gutes Ende vertrauen, weil davon geh ich noch immer aus. Das am Ende alles gut wird.

Und bis dahin nehmen wir die Situation an. So wie sie ist. Und wir lassen uns überraschen, ob der Schulstart nächste Woche für die Großen wie geplant laufen wird. Den kurzfristige Änderungen kann es ja täglich geben.

Suoyou de ài  (Alles Liebe)

Dschänna

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