Unser 169. Wochenende in China

Es war wieder soweit.

Ein Ereignis, welches sich jedes Jahr wiederholt und doch jedes Mal anders ist, fand statt. Und wie immer war ich mehr mittendrin statt nur dabei und das, obwohl es nicht mein Fest ist.

Wer das gerne in Teil 1, Teil 2 und Teil 3 nachlesen möchte, kann das tun. Aus diesen Beiträgen wird sichtbar, dass das Fest und ich es nicht immer leicht miteinander hatten. Wir sind uns einfach begegnet, ohne das ich es wollte und dann kamen die Kompromisse dazu.

Mittlerweile habt ihr sicher erkannt, welches Fest ich meine. Es handelt sich um Halloween.

Ich mag weder gruseln noch erschrecken. Ich mag weder Verkleiden noch Horrorfilme. Das alles ist mir ein Graus und ich kann dem Ganzen gar keine Freude abgewinnen.

Als ich etwas jünger war, da hab ich schon entsprechende Filme geschaut, doch oft versteckt hinter Kissen, um im passenden Augenblick abzutauchen. Selbst Tage danach war ich skeptisch, wenn ich im Dunklen nicht sofort den Lichtschalter fand und stellte mir zum Einschlafen ‚Blümchenwiesen‘ vor, damit ich nicht auch noch davon träume.

Unabhängig von meinen Befindlichkeiten, kam das Fest auf uns zu. Und auch in diesem Jahr war meine Teilnahme erwünscht. Also tat ich, was eine Mama tut, damit die Kinder eine schöne Zeit haben.

Ich habe das Haus geschmückt. (Das tat ich jedes Jahr. Irgendwie. Dieses Jahr war es mehr als die Jahre davor. Selbst der Mann meinte, er wolle gerne seine eigenen Ideen mit einfließen lassen. So war es dann auch. Höhepunkt waren die vereinzelten Lichter, welche unser Haus in Szenen setzten.)

Ich habe bunte Tüten gepackt. (Nachdem ich im ersten Jahr es gerade geschafft hatte, Süßigkeiten in eine Schüssel zu kippen, um sie dann den klingelnden Kindern unter die Nase zu halten, toppte ich mich letztes Jahr selbst. Ich buk (was eine tolle Vergangenheitsform) Muffins und verzierte sie. In diesem Jahr mischte (wie auch bei der Dekoration) mein Mann mit. Er hat Halloween Kekse gebacken und ich habe entsprechende Tüten gepackt. Diese verteilten wir dann an der Haustür.)

Als wären diese zwei Punkte nicht schon perfekt genug, haben wir/ ich uns dieses Jahr selbst überrascht.

Zum einen habe ich ein bisher stehendes Prinzip zum Kippen gebracht. Ich habe geschnitzt. Nicht einen, nein zwei Kürbisse habe ich mit Gesichter verziert. Und dann durften diese beiden Kürbisgesichter bei uns auf der Terrasse Einzug halten. Wenn ihr jetzt glaubt, das wäre schon der Höhepunkt des Geschehens gewesen, kann ich nur müde lächeln.

Die absolute Krönung des Tages war, dass wir uns tatsächlich verkleidet haben. Es ist unfassbar und doch wahr. Mein Mann und ich haben unsere Identität verändert. Es war nichts Großes und doch so einprägsam. Für uns und die Kinder.

Mit diesem Fest in 2020 zeigt sich, das man nie nie sagen sollte. Das 2020 ein verrücktes Jahr ist und wir Unmögliches schaffen können.

Doch die Kernaussage ist, dass es bei dem ganzen Tag nicht um mich ging. Weder um meine Befindlichkeiten, noch um meine Bedürfnisse. Es ging an diesem Tag um den Spaß der Kinder. Dafür trete ich gerne einen Schritt zur Seite und erfreue mich an glänzenden Kinderaugen und einem Erlebnis, von dem noch in Zukunft auf Familienfesten erzählt wird.

Suoyou de ài  (Alles Liebe)
Dschänna

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