Unser 242. Wochenende in China 

Was hatten wir ein schönes Wochenende. Blauer Himmel, Sonnenschein satt. Temperaturen über 25 Grad. Wir waren am See laufen, hatten Kaffee und Kuchen entspannt unter einem Baum. Waren mit Bekannten auf einen Ausflug und lecker Essen. Am Samstag gab es die Testung für den heutigen Schulstart. Alles war federleicht und zuversichtlich grandios.

Heute Morgen, noch vor dem Aufstehen, erreichte uns dann die Email, die mal wieder alles durcheinanderwirbelte. Wir sind zurück auf Anfang. Wir sind zurück im Homeschooling. Zurück im Homeoffice. Zurück im Alltag, der nur daheim stattfindet. Gestern Abend wurde ein positiver Fall gemeldet und dieser rechtfertigt all diese Maßnahmen.

Mir ist bewusst, dass es für viele von euch ein Unding ist, dass China so streng ist. Wir reden hier von 4000 Fällen im Land. Gerechnet auf die Einwohnerzahl ist das fast nix. 

Doch, und das ist das Wichtige bei der Betrachtung dieser Vorgehensweise, dass Land hat ein Gesundheitswesen, welches zusammenbrechen würde, würde nicht so streng gehandelt werden. Niemand kann sagen, wie schnell sich diese Zahl verdoppelt oder sogar verdreifacht. Pflegepersonal, wie wir es aus Deutschland kennen, gibt es in der Form nicht. Ist jemand krank im Krankenhaus, dann übernehmen Familienmitglieder die Pflege. Und wie soll das gehen, ohne weitere Ansteckungen zu vermeiden. Zudem ist auch hier der Anteil der älteren Bevölkerung hoch. Diese gilt es zu stützen. Zusätzlich ist der Chinese einfach ängstlich, wenn es um Krankheiten geht. Deswegen werden diese Maßnahmen vom Volk getragen.

Und somit schütteln wir uns kurz und machen dann weiter. Ich überlege, was es zum Mittag gibt und sehe der neuen Woche optimistisch entgegen. Für irgendwas muss das Ganze ja gut sein.

Zudem wird mir mal wieder bewusst, dass wir wirklich nichts auf morgen verschieben sollten. Keinen Sonnenuntergang, keine Verabredung, kein Urlaub, kein liebes Wort, keine Umarmung. Einfach nix. Alles, was heute im aktuellen Moment getan werden kann, sollte getan werden. Egal wie viel Geld es kostet, wie viel Überwindung, wie viel Mut. Niemand weiß, was morgen ist. Niemand weiß, ob wir morgen die gleichen Chancen haben wie heute. Niemand weiß, welch Überraschung uns das Leben morgen schenkt.

Ich bin froh und dankbar, dass Wochenende voll ausgenutzt zu haben.

Suoyou de ài  (Alles Liebe)

Dschänna

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