
Gestern früh habe ich meine Superwoman Mütze aufgesetzt. Dazu passend meine Mickey Maus Sonnenbrille und bin losgelaufen. Losgelaufen Richtung neuen Alltag.
Seit gestern sind meine Kinder wieder in der Schule. Wir haben 12 Wochen Homeschooling Klappe die zweite hinter uns. In 2020 waren es 13 Wochen. Dazu kommen unfassbare viele PCR-Tests und Einschränkungen, was den Bewegungsradius betrifft. Er wurde halt immer kleiner. Doch seit Anfang dieser Woche ist das alles Vergangenheit. Die Restaurants öffnen wieder. Das soziale Leben kehrt zurück und ich frage mich (wie so oft bei Dingen, die zu Ende gehen): War es wirklich zu schlimm? Wie konnte es so plötzlich vorüber sein? Rückwirkend betrachtet löst sich einiges in Wohlgefallen auf. Den Rest pack ich in Rosa und dann … ja, dann wars eigentlich nur halb so schlimm.
Ich muss sagen, dass es mich dieses Mal mental mehr herausgefordert hat als 2020. Und das, wo wir dieses Mal ja wussten, um was es sich handelt. In 2020 war viel mehr Unwissenheit und Unsicherheit dabei. Ich vermute, dass die Anstrengung dieses Mal davon kam, dass wir halt zwei gute Jahre hinter uns hatten. Viele von uns waren zuversichtlich, dass sich das Blatt nicht noch mal so krass wenden kann. Aber wie wir gesehen und erlebt haben, es kann sich so krass wenden. Von jetzt auf gleich. Zack – völlig neue Welt. Zudem nehmen wir ja auch den Umgang mit dem Virus in anderen Ländern wahr. Zu sehen, dass dort unter anderem das freie Reisen möglich ist, das ist für mich schon ein Stich ins Herz gewesen.
Mir ist es zwischenzeitlich auf mein hypochondrisches System geschlagen. Doch nach Abklärung beim Arzt ist alles ok. Ich bin fit und ohne Befund.
Wie es jetzt hier weitergeht? Nun, China plant die Öffnung der Städte, welche noch im Lockdown sind. Aktuell fühlt es sich für mich so an, dass nun mit aller Kraft schnell das normale Leben zurückgeholt werden soll. Schrittweise Öffnungen, wie wir es aus der Vergangenheit kennen, sind jetzt großzügiger geplant. Ich wünsche uns, dass bis Sommer noch mehr Normalität stattfindet und weiterhin neue Strategien angegangen werden, im Umgang mit dem Virus.
Ich habe meinen ersten Tag ohne Kinder im Haus frei von jeglicher Verantwortung verbracht. Sogar der Haushalt musste mit sich alleine auskommen. Stattdessen nutzte ich das schöne Wetter für einen Spaziergang. Anschließend war ich mit meinen Farben beschäftigt und entstanden ist ein Bild, dass wie ein Befreiungsschlag glänzt. Mittlerweile habe ich so einige Bilder gemalt. Der Platz wird eng im Haus. Ich brauch nun also ein Atelier oder eine Galerie. Wenn ich es mir recht überlege, bestelle ich einfach beides beim Universum. Schließlich weiß man ja nie, wann geliefert wird.
Suoyou de ài (Alles Liebe)
Dschänna