Meine ersten 4 Wochen in China

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Dieser Beitrag wurde schon vor Wochen von mir verfasst. Da meine Frau allerdings die Herrscherin über unseren Blog ist und der Umzug vor der Tür stand und überhaupt viel los war, war es mir erst heute möglich ihr meine Gedanken zum Bloggen zu geben. Deshalb machen wir hier gemeinsam einen kleinen Rückblick auf meine erste Zeit in China – ohne meine Familie. Viel Freude beim Lesen.

Wir schreiben Juli 2017.

Nun bin ich bereits mehr als zwei Monate in China und möchte Euch, in einer Zusammenfassung, an den ersten vier Wochen teilhaben lassen. In einem älteren Blogartikel ging es um den Abschied. Hier möchte ich anknüpfen.

Abschiede sind immer etwas trauriges, auch wenn etwas Neues und Spannendes auf uns wartet, muss man sich die Zeit zum traurig sein nehmen. Die meisten unserer Abschiede sind nur auf Zeit, da wir die meisten Verwandten, Freunde und Kollegen wiedersehen werden. Nur die Zeiträume zwischen den Wiedersehen verlängern sich, da wir nicht mehr so nah beieinander wohnen. Dennoch muss ich an der Stelle erwähnen, dass wir nicht auf dem Mond ziehen, sondern einen 11h Direktflug entfernt von genau diesen Menschen sind. Dennoch bleibt der Abschied und die Aufregung auf das Neue.

Nach einem schönen gemeinsamen Abendessen mit meiner wundervollen Frau und einer Nacht im Haus meiner Eltern, haben mich meine Frau und zwei unserer engsten Freunde am 01.05. zum Flughafen nach Berlin gefahren. Online-Check-in wurde am Vorabend erledigt. Meine erste neue Erfahrung durfte ich dann gleich bei der Gepäckaufgabe machen. Zum ersten Mal habe ich ein Gepäckstück mehr dabei, als es mir von Seiten der Fluggesellschaft erlaubt war. Das ich dafür ein Obolus zu zahlen habe, war mir bewusst. Nicht so klar war mir die tatsächliche Höhe. Berechnungsgrundlage war die Schwere des Koffers. Da ich allerdings genug Klamotten dabei haben wollte, packte ich einfach ein, was ich gedachte zu brauchen. Das es dann soviel war … nun gut. Als ich die Gebühr hierfür bezahlte (schließlich hatte ich nur die Wahl: entweder meiner Frau die Klamotten wieder mitgeben oder alles anziehen. Was kein Sinn machte, da ich wahrscheinlich nicht in den Sitz gepasst hätte), dachte ich `Mensch dafür hätte ich ja ein zweites Ticket kaufen können und der Koffer hätte bequem neben mir sitzen können.‘

Dann rückte der Abflug immer näher. Nach einem gemeinsamen Kaffee hieß es dann, Abschied von meiner Frau zu nehmen. Der erste Abschnitt sind 4 Wochen und viele von Euch denken, dass ist doch nicht lang. Doch ist es, da wir so lange noch nie getrennt waren. Eine innige Umarmung  und weitere Tränen trennten mich nun noch, von der Reise in einen neuen Lebensabschnitt.

Ruckzuck war ich in München. Dort hieß es umsteigen in den Flieger nach Shanghai. Zu meinem Glück waren nur ca. 100 Mitreisende in dem Flieger. So hatte ich drei Sitze für mich und konnte bequem Schlafen.

12 Stunden später war ich in Shanghai, mein Fahrer empfing mich am Flughafen und fuhr mich, nach einem Zwischenstopp im Hotel, in mein neues Büro, zu meinem neuen Team.

So angekommen.

Der Puls stieg, während ich das Werk betrat und auf dem Weg in mein neues Büro ging. Eine sehr ungewohnte Situation, denn noch nie war ich alleine in (m)einem Büro. Außer ich war der Erste oder Letzte im Werk. Oder meine Kollegen waren krank oder auf Dienstreise.

So nun wird es ernst und zu spät für die Fragen:

  • Schaffe ich das?
  • Bin ich schon bereit für den Schritt?
  • Reichen meine sprachlichen Kenntnisse?
  • Halte ich es in China aus?

Mein Vorgänger war bereits wieder in Deutschland. Keiner mehr da, hinter dem ich mich hätte verstecken können.

Los geht’s! Der erste Termin war die Durchsprache der Woche mit meiner Assistenten. In der ersten Woche lagen viele Dinge an, wie: neuer Rechner, neuer Ausweis, viele Schulungen und Trainings, erste Meetings mit meinem Managementteam, Gesundheitscheck, Visa beantragen, Bankkonto eröffnen und so weiter. Ich werde Euch an den spannendsten Terminen teilhaben lassen.

So, der erste Tag war um. Ich hatte erste Gespräche und Termine mit den Kollegen. Mein Gefühl war positiv gestimmt.

Auf dem Weg ins Hotel freute ich mich auf ein gutes Abendessen und viel Schlaf. Morgen geht es gleich zum Gesundheitscheck und dafür muss ich nüchtern sein, das hieß: kein tolles Hotelfrühstück.

Mittwochmorgen wurde ich um 8:00 Uhr vom Fahrer abgeholt und zum Gesundheitscheck gefahren. Dort angekommen musste der Fahrer außerhalb des Geländes parken, so dass ich meinen Weg alleine finden musste. Eigentlich ganz unkompliziert, ist ja schließlich alles ausgeschildert. Einfach den chinesischen Schriftzeichen folgen.

An der Anmeldung angekommen, versuchte mir die Dame zu erklären, dass ich eine Karte ziehen muss. Vorne am Automaten. Ähnlich wie bei uns in der Kfz-Zulassungsstelle. Da steht dann drauf, wer wann dran ist und in welches Zimmer er dann gehen darf. So auch hier. Ich zog meine Nummer, setzte mich und schaute mich um.

Da keiner im Wartebereich war, kam ich gleich dran und trat wieder an den Schalter der chinesischen Mitarbeiterin. Sie schob mir ein Formular zum Ausfüllen hin. In chinesisch – versteht sich. Genau in diesem Moment tauchte meine Assistentin Lara auf.

Fortsetzung folgt / to be continued ….

Wènhòu (Beste Grüsse)

Dirk

 

 

Ein Gedanke zu “Meine ersten 4 Wochen in China

  1. Das ist ja spannend. Schließlich ist China keine Land wie jedes andere. Die Aussicht, dass es nicht für immer ist und Deine Frau auch kommt ist ja beruhigend. Lg. Gabi

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