Unser 58. Wochenende in China

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Ein gutes Zeichen, dass man irgendwo angekommen ist, ist nicht unbedingt die Ankunft am Flughafen. Gut, die gehört auch dazu und ist sicherlich wichtig für alle weiteren Unternehmungen. Was ich meine, ist das Ankommen in der neuen Heimat oder in der neuen Wohnung. An einem selbstgewählten Ort eben.

Ein Indiz das bei uns anzeigt ‚alles ist gut, so wie es ist‘ ist – das Anbringen von Regalen und Bildern und Dekoration. Manch einer macht das vielleicht gleich alles am Anfang, um eben ‚gut anzukommen.‘

Ich habe zum wiederholten Male festgestellte das ich/wir da anders ticken. Am Anfang richten wir uns ein. So gemütlich es eben geht. Und dann, wenn wir uns sicher fühlen, uns wohl fühlen, dann beginnen wir unser Heim noch heimischer zu gestalten.

Vor langer Zeit habe ich mal ein paar Monate in einer Wohnung gewohnt, in der kein Bild gehangen hat oder sonstige Dekoration. Erst im Nachgang war mir klar, dass ich mich dort nie richtig angekommen gefühlt habe.

Wie dem auch sei, wir gestalten jetzt hier und da unser Heim. Es macht Freude, auch wenn wir wissen, dass es nur eine begrenzte Zeit ist.

Das wiederum wurde uns am vergangene Wochenende – mal wieder – sehr deutlich vor Augen geführt. Lieb gewonnene Menschen kamen ein letztes Mal zu Besuch nach Suzhou, da sie in zwei Wochen zurück nach Deutschland gehen. Wie das klingt ‚Zurück nach Deutschland‘. Als wäre es eine Strafe. Das ist es bei weitem nicht. Eher ist es das Bewusstsein, dass dieses Abenteuer hier begrenzt und unsere Liste dafür noch ganz schön lang ist. Zusätzlich wirkt, dass Freundschaften auch in kurzer Zeit an Bedeutung gewinnen können und das wir wieder mal loslassen müssen.

Wie so oft war es emotionaler als gedacht und damit das kalorienreiche Essen am Abend gesichert. Auch wenn das nicht der beste Weg ist, um mit zu vielen Gefühlen umzugehen, so ist es dennoch der schmackhafteste.

Um dem dann doch etwas entgegenzuwirken, sind wir am Sonntag laufen gewesen. Das Schöne ist, dass mein Mann und ich dafür eine gemeinsame Freude entwickelt haben. Das Schlechte ist, dass wir nicht zusammen laufen können. Also wir könnten es, weil wir Beine haben und es einfach tun müssten. Und mein Mann würde es auch wollen. Der Knackpunkt ist, dass ich das nicht will. Warum? Weil ich mich dann beobachtet fühle und ich mich dann so auf den Anderen konzentrieren würde, dass ich überhaupt nicht in meinen Laufrhythmus finde.

Aus diesen Gründen ist mein Mann samt Tochter und ihrem Rad rechts aus dem Compound gelaufen und ich links. Am Ende habe ich nach langer Zeit mal wieder die 7km geknackt und mich im Anschluss sehr bewegungsarm gezeigt.

Nun sind wir mittendrin in der letzten vollen Schulwoche. Nächste Woche ist Schulausflug und darauf folgen dann die ersten Ferien in diesem Schuljahr.

Suoyou de ài  (Alles Liebe)

Dschänna

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