Abschiedsparty’s

menschen
Dschänna und die Emotionalität

Das Schuljahr neigt sich dem Ende. In der Schule häufen sich die Abschlussarbeiten und Veranstaltungen. Das Wetter wird langsam wärmer und der Sommer ist schon ganz nah. Einhergehend damit wachsen auch die Abschiede, denn es gibt einige Familien, die diesen Sommer Suzhou verlassen. Manche gehen nach Deutschland, manche gehen in ein anderes Land. Wie auch immer, es heißt auf Wiedersehen sagen.

Im letzten Jahr gab es ebensolche Abschiede, doch da hatten wir gerade unser erstes Jahr erfolgreich verlebt und unser Radius war dementsprechend klein. In diesem Jahr sieht das ein wenig anders aus. Besonders für die Kinder, da lieb gewonnene Freunde im neuen Schuljahr nicht mehr da sind. Und das ist echt blöd.

Klar wissen wir das. Das alle nur auf Zeit hier sind. Klar wissen wir, dass sich manchmal spontan die berufliche Situation ändern kann und damit auch der Aufenthalt hier. Klar wissen wir, was es heißt Abschied zu nehmen. Und doch ist es immer wieder eine emotionale Herausforderung. Es gibt hier Menschen, mit denen rockt man einfach den Alltag. Das ist eine wichtige Unterstützung hier, besonders wenn es an manchen Tagen einfach nicht rund laufen will. Zu wissen, dass für mich einige dieser Stützen wegfallen, ist traurig.

Und für die Kids ist es immer blöd, wenn Freunde weggehen. Ganz besonders, weil wir nicht wissen, ob und wann wir sie wiedersehen. Freundschaften auf Distanz ist und bleibt eine Herausforderung. Mit Schwund ist zu rechnen und wer das einkalkuliert, der hat es am Ende leichter. Kinder wissen nichts von alledem. Sie wissen nur, meine Freunde sind ab August nicht mehr hier und das find ich traurig.

Ja, und dann kommt der Sommer, den wir in Deutschland verbringen und dort geben sich wieder ‚Guten Tagen‘ und ‚Auf Wiedersehen’ die Klinke in die Hand.

Man könnte meinen es ist ein Dilemma, für das es nur eine Lösung gibt: Einfach an einem Fleck für immer wohnen. Bloß nicht wegziehen.

Für mich ist dieser Ansatz nicht vertretbar, weil ich dann einfach so viele liebe Menschen erst gar nicht kennen – und lieben gelernt hätte. Und das wäre nicht nur super Schade, sondern der wahre Verlust in meinem Leben.

Deshalb freue ich mich über jede Begegnung, die ich hier hatte und noch haben werde und wünsche allen Reisenden viel Freude beim Aufbruch in ihr neues Abenteuer. Wo auch immer das stattfindet. Und wenn es die Möglichkeit gibt, dass sich unsere Wege wieder kreuzen, dann ergreife ich die Chance und freue mich auf die neuen Geschichten, die ich dann zu hören bekommen.

Suoyou de ài  (Alles Liebe)

Dschänna

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