
Seit Montag sind nicht nur meine Kinder wieder in Schule, auch mein Mann ist zurück in der Firma. Und so gerne ich meine Familie um mich habe, so gerne bin ich ebenso alleine. Dabei rede ich nicht davon, dass ich dann Haushalt ohne Unterbrechung oder Fußstapfen abarbeiten kann. Ich spreche davon, Zeit mit mir zu verbringen. Ich liebe das. Meinen Gedanken nachhängen. Essen nur für mich. Niemand, der eine Frage an mich stellt oder Funfacts teilt oder ich irgendwas suchen muss, was ich gar nicht verbummelt habe.
Zur Feier des Tages kamen dann auch unsere Terrassenmöbel, weil Lieferungen wieder möglich sind. Allerdings sahen die auf dem Bild größer aus. Aber nun sind sie da und bleiben auch und am Ende können wir sitzen und den Kaffeebecher abstellen. Was wollen wir mehr.
Gestern war ich beim Schneider. Das ist hier bei manchen Damen ein kleines Hobby. Ich war neugierig und bin deshalb mitgefahren. Vor 4 Jahren war ich auch schon mal dort, doch scheinbar hab ich das verdrängt. Das Schöne ist, Frau kann sich alles schneidern lassen, was sie möchte. Das Anstrengende ist, Frau muss dafür alles selber aussuchen und entscheiden. Angefangen beim Stoff hinüber zum Schnitt bis hin zum Knopf samt Knopfleiste oder doch lieber Reißverschluss. Dann noch die Frage ob Schlitz oder Bündchen oder doch vorzugsweise gerafft. Ich glaube, für Modeliebhaberinnen ist das der Himmel auf Erden. Für mich, deren Hauptaugenmerk auf „Hauptsache nicht nackt laufen“ liegt, ein Graus. Zuviel Entscheidungen und dann noch parallel die Vorstellung, wie es aussehen könnte, gibt bei mir nur Kopfweh. Ich fühl mich anschließend so überfordert, dass ich lieber ohne alles wieder gehe. Und genauso war es gestern auch. Plus die Erkenntnis, dass ich nun weiß, wo der Schneider ist und es nicht mein Ding ist.
Suoyou de ài (Alles Liebe)
Dschänna